Nostalgie

Was wurde eigentlich aus… John-Boy Walton? – Der Anfang einer nostalgischen Serie

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Wenn man ein paar Tage älter als 25 ist, gibt es hin und wieder diese leicht verklärten „Weißt du noch…?“- und „Ja, damals…“-Momente. Das klingt ein bisschen nach „Jetzt bin ich der Großvater (bzw. die Großmutter)“ aus der Sahnebonbon-Werbung, fängt aber durchaus schon mit ca. 40 an. Es gibt eben Erinnerungen, die kann man nur mit Menschen teilen, die ebenfalls in den Sechzigerjahren geboren wurden. Dazu gehören so Sachen wie Brausebonbons und Veilchenpastillen vom „Büdchen“, Negerkussbrötchen (heute politisch korrekt Schokokussbrötchen) in der Schulpause, die Hitparade mit Dieter-Thomas Heck und am späten Samstagnachmittag, bevor es in die Wanne ging, „Die Waltons“. 

Ich hatte das Pech, von meinen Eltern an allzu exzessivem TV-Konsum gehindert zu werden, konnte aber trotzdem jede Woche die Fernsehzeitung (seinerzeit war die HÖRZU in fast jedem Haushalt Standard!) auswendig – was nicht so schwer war bei genau DREI Programmen. Ach, wenn ich gekonnt hätte, wie ich wollte – ich hätte auch noch das Testbild angeschaut – auch so eine Erinnerung aus der grauen Vorzeit der Fernsehunterhaltung!

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„Die Waltons“ gehörten neben „Daktari“ und „Flipper“ zu den wenigen Sendungen, die ich meinen Eltern hin und wieder abringen konnte. Zur Erinnerung: Die Eltern Walton lebten mit ihren 7 (!) Kindern sowie Grandpa und Grandma Walton in den „Blueridge Mountains“ in Virginia und betrieben dort eine Sägemühle. Da die Serie zur Zeit der Weltwirtschaftskrise spielte, hatten die Waltons es nicht immer leicht, alle Kinder und die Großeltern satt zu kriegen – umso wichtiger war ihnen der Familienzusammenhalt, und darum ging es in der Serie mehr oder weniger. Erzählt wurde aus der Sicht des ältesten Sohnes John-Boy, der neben seinem absolut bescheuerten Vornamen stets eine unfassbar hässliche Jeanslatzhose oder irgendwas mit Hosenträgern und eine runde Nickelbrille trug. Trotzdem – oder deswegen? – war der Darsteller Richard Thomas damals ein Star. Als er nach 122 Folgen aus der Serie ausstieg, hörte man jedoch hierzulande nicht mehr viel von ihm.

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Ich habe mal recherchiert, was „John-Boy“ heute so treibt. Laut Wikipedia hat er seit seinem Abschied bei den Waltons in zahlreichen Filmen und Serien mitgespielt. Offenbar haben es aber nicht viele davon ins deutsche TV geschafft. Heute spielt er Theater, schreibt Gedichte und hat – ups! – ebenfalls 7 Kinder. Und, jetzt haltet Euch fest: Sein jüngster Sohn heißt Montana James! Ich bin schon froh, dass er wenigstens keinen Bindestrich im Namen hat…

Auch wenn John-Boy ja eher ein Weichei war, hat er mir zusammen mit seinen latzbehosten Geschwistern so manche schöne Fernsehstunde beschert. Damals war eben alles besser, auch das Fernsehen ?  Es lebe die heile Welt! In diesem Sinne:

„Gute Nacht, John-Boy!“ – „Gute Nacht, Elizabeth!“ – „Gute Nacht, Jim-Bob!“ – „Gute Nacht, Ma!“ – «Gute Nacht Kinder!»

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