
Queenmum unterwegs: Komm, wir fahr’n nach Amsterdam
2 Wochen Sprachkurs in der charmantesten Stadt Europas! Ganz oft wurde ich gefragt: Warum willst du denn Niederländisch lernen? Das ist doch so ’ne komische Sprache! – Nun ja, manche finden sie komisch, ich finde sowohl die Sprache als auch das Land ebenso wie seine Bewohner extrem charmant. Außerdem fand ich es immer bemerkenswert, dass alle meine niederländischen Bekannten gut bis sehr gut Deutsch können, wir Deutschen aber maximal ein paar Worte Niederländisch. Und dabei ist für Deutsche die niederländische Sprache relativ leicht zu erlernen – zumindest, was die Grammatik betrifft – und auch viele Vokabeln sind dem Deutschen oder Englischen gar nicht so unähnlich.

Die Aussprache ist dagegen ein ganz anderes Ding, die muss man sich einfach trauen. Zunächst die merkwürdigen Geräusche, die man tief im Rachen produzieren muss, um ein holländisches G auszusprechen. Der Laut entspricht in etwa dem CH, das wir bei Worten wie „ach“ machen. Gegrilde groenten (gegrilltes Gemüse) ist mein Lieblingsbeispiel. Wer das richtig aussprechen kann [:chechrillde chrunten], hat gute Voraussetzungen 🙂 Und die Vokale werden natürlich auch gerne mal ganz anders ausgesprochen als im Deutschen – manche dieser Laute gibt es bei uns gar nicht, zum Beispiel das ui, das wie ein sächsisches öu ausgesprochen wird. Am schönsten hat uns Lehrerin Myriam die Aussprache des u erklärt: „Je mag er niet vriendelijk uitzien (Ihr dürft dabei nicht freundlich aussehen)!“. Von da an galt beim u die Devise „Lekker depressief!“, was bei uns natürlich immer zu Gelächter führte.

Ich buchte mir fröhlich für April 2020 einen zweiwöchigen Intensivkurs „Niederländisch für Deutschsprachige“ im Goethe-Institut in Amsterdam, suchte mir ein AirBnB und kaufte mir ein Ticket nach Amsterdam – und dann kam Corona. Eine Woche vor dem Kurs wurde das Ganze abgeblasen, und ich war sehr enttäuscht.
Im September kam der Kurs dann endlich zustande – wir waren der erste Kurs, der wieder mit Präsenzunterricht stattfand, zwischendurch hatten alle mit Zoom gelernt – und auch der letzte, weil nach uns wieder strengere Richtlinien in NL galten und die Kurse nun bis auf weiteres wieder online stattfinden werden.

Für alle, die Interesse haben, einen solchen Kurs zu buchen, ob vor Ort oder online: Hier findet ihr alle Infos dazu. Ich hatte den zweiwöchigen Kurs Niederländisch Intensiv 1. Es gibt auch 2 und 3 für Fortgeschrittene bzw. Weitfortgeschrittene, aber die dauern jeweils nur eine Woche. Irgendwann hänge ich die vielleicht auch noch dran. Die Kurse lassen sich ganz einfach per Mail buchen, und die Stornierungsregeln sind sehr kulant (muss man ja heutzutage alles einkalkulieren).

Zur Frage „Und? Wie war’s?“ kann ich nur sagen: Grandios. I had the time of my life. Die Dozenten Jan und Myriam waren supernett und tiefenentspannt, wie es nur Niederländer sein können, die 7 Mitschülerinnen waren alle nett und wir waren ein arschlochfreier Kurs 😉 Hatten ziemlich viel Spaß miteinander und haben echt viel gelernt. Und Amsterdam war wirklich fantastisch – wer es kennt, weiß, was das für eine wunderhübsche Stadt ist. Wer sich in Amsterdam nicht verliebt, war nur zum Kiffen im Coffeeshop! A propos, da sind wir auch schon beim einzigen Negativpunkt: Ich war ja schon öfter in A’dam, auch schonmal eine ganze Woche, aber niemals zuvor ist mir dieser Gestank nach Gras so auf die Nerven gegangen. Gefühlt roch es immer und überall im Innenstadtbereich danach – und ich persönlich finde den Geruch wirklich widerlich. Aber das war auch schon das einzige, was ich zu bemeckern habe. Sogar das Wetter zeigte sich zu 99 % von seiner besten Seite, und das ist in Amsterdam nicht selbstverständlich!!

Gewohnt habe ich dann doch nicht im AirBnB (das war mir zu touchy, denn so kulant wie bei der ersten Stornierung wegen des Lockdowns sind die mittlerweile nicht mehr), sondern habe mir über booking.com (Werbung ohne Auftrag) ein Hotel mit Stornierungsoption gesucht. Das Hotel Residence Le Coin liegt direkt am Blumenmarkt, also mega zentral am Grachtengürtel und nur 5 Minuten zu Fuß vom Goethe Institut entfernt. Deshalb war es für mich eine gute Wahl, und auch, weil die Zimmer dort kleine Küchen haben, so dass man nicht 2 Wochen lang auf Restaurantessen angewiesen ist. Es liegt ziemlich ruhig und gleich nebenan ist ein kleiner Supermarkt und diverse nette Cafés und Kneipen drumherum. Die Einkaufsstraße Kalwerstraat liegt auch um die Ecke und das Personal war mega freundlich.

Wir hatten jeden Tag von 9.30 bis 15.30 Uhr Schule mit einer Stunde Mittagspause. Kling vielleicht nach nicht so viel, aber wenn man länger nicht mehr die Schulbank gedrückt hat, ist das zunächst schon ganz schön anstrengend. Und es gab auch Huiswerk, also Hausaufgaben! Aber von nix kommt nix, wie man so schön sagt.

Wenn ich nicht in der Schule war oder mich mit den anderen Schülerinnen getroffen habe, bin ich durch Amsterdam gestreift. Morgens vor der Schule habe ich immer schon einen halb- oder dreiviertelstündigen Spaziergang gemacht, weil ich das Gefühl hatte, soviel wie möglich von der Atmosphäre mitnehmen zu müssen. Und Amsterdam hat es mir quasi gedankt – mit wunderschöner Morgensonne über den Grachten und geradezu kitschigen Sonnenuntergängen. Ich hätte am liebsten die ganze Zeit mitgefilmt, so schön war es. Statt dessen habe ich gefühlt drölftausend Fotos gemacht, von denen Ihr ziemlich viele schon in den Instastories bewundern durftet.

An den Wochenenden (ich bin schon Samstags hin und erst Sonntags zurück, so dass ich jede Menge freie Tage hatte) habe ich Amsterdam von Zuid nach Noord durchkreuzt und bin auch ins wunderhübsche Haarlem und nach Zandvoort an den Strand gefahren. Ende September in Holland im Bikini am Meer liegen zu können, ist jetzt nicht SO selbstverständlich, aber auch die Nordsee hat sich von ihrer allerbesten Seite gezeigt.


Ich habe wahnsinnig viel gesehen und mich erneut in Amsterdam verliebt. Es war „echt een heel mooie Tijd“! On top kann ich jetzt tiefschürfende Gespräche auf Niederländisch führen… Okay, das Letzte war eine eiskalte Lüge. Ich kann mich auf Niederländisch verständlich machen, und ich verstehe wirklich sehr viel (sogar bei der Pressekonferenz des NL-Ministerpräsidenten zur Coronakrise habe ich echt fast alles verstanden). Die Reise hat sich total gelohnt und ich habe jede Sekunde genossen. Falls Ihr also darüber nachdenkt, sowas in der Art mal zu machen: Go for it!







Tja, das war’s. Wenn Ihr noch (viel) mehr Bilder sehen wollt: Ich habe fast alles in den Instagram Storyhighlights gespeichert. Besucht mich gern mal hier


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